Freitag, 29. März 2024
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Viel Betrieb, kaum Zwischenfälle

Winzerfest in Bensheim:

Die Runde ist entspannt. Was immer ein gutes Zeichen ist, wenn sich die Verantwortlichen für Sicherheit und Ordnung in einem Raum aufhalten, um eine Bilanz des ersten Winzerfest-Wochenendes zu ziehen.

 

"Es ist alles im Rahmen geblieben. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Leute allein am Samstag da waren", erklärte Frank Wienecke, geschäftsführender Vorsitzender des Verkehrsvereins am Montag. Fünf bis sechs Rangeleien habe es gegeben. Die Streitereien konnte aber ohne großen Folgen geklärt werden. Security und Polizei seien schnell vor Ort gewesen. "In einem Fall musste das DRK aktiv werden, ansonsten ging es ohne", ergänzte Marcus Pabst, Geschäftsführer von Pabst Security.

Erst als das Winzerfest in der Nacht zum Sonntag Feierabend hatte, gab es einen größeren Zwischenfall. Gegen 3.30 Uhr gerieten in der Nähe des Rummels zwei Zeitgenossenaneinander, die danach auch ärztlich versorgt werden musste. Die Nachtwache auf dem Festgelände konnte allerdings Schlimmeres verhindern.

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 06.09.2016

 

                                               Aus den Erfahrungen gelernt

"Wir hatten aus den Erfahrungen vom vergangenen Jahr unsere Lehren gezogen und die Sicherheitsarchitektur optimiert", betonte Stadtrat Adil Oyan. Damals gerieten am Beauner Platz ebenfalls in den frühen Morgenstunden zwei Gruppen aneinander.

Bei der Schlägerei zog sich ein 17-Jähriger schwere Verletzungen zu, als ihm eine abgebrochene Bierflasche ins Gesicht geschlagen wurde. Als die Polizei an Ort und Stelle eintraf, hatten sich die meisten Beteiligten schon verzogen.

Um in diesem Jahr besser gerüstet zu sein, hatte man die Nachtwache personell aufgestockt. Auch die Kommunikation untereinander lief besser. "Die Fälle konnten so in Zusammenarbeit mit der Polizei schnell geklärt werden", fasste Wienecke zusammen.

Das DRK musste sich ansonsten um einige Besucher kümmern, die deutlich zu tief ins Glas geschaut hatten - was man bei einer solchen Großveranstaltung als Routinejob verbuchen muss.

Mit dem Verlauf des Festzugs am Sonntag waren die Organisatoren ebenfalls sehr zufrieden. "Alles reibungslos gelaufen", urteilte Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn. Die Feuerwehr war mit zwölf Mann im Einsatz und an strategisch wichtigen Punkten platziert, um im Notfall ausrücken zu können. So parkte die Drehleiter direkt am Ritterplatz, eine zweite Einheit wartete in der Neckarstraße. Die Kameraden aus Auerbach waren ebenfalls eingebunden und hätten zur Verstärkung alarmiert werden können.

Die Sicherung des Festzugs selbst lag in den bewährten Händen des Bensheimer THW, der mit 35 Männern und Frauen die bunte Parade begleitete. Der Vorstand des Verkehrsvereins bedankte sich am Montag bei allen, die ihren Anteil daran haben, dass das Winzerfest ruhig und friedlich über die Bühne gehen kann. "Es bleibt immer eine Herausforderung. Aber wir sehen uns gut aufgestellt", so Wienecke.

Vor allem am Wochenende dürfte der Ansturm erneut zunehmen. Mit dem Tag der Jugend und dem Feuerwerk warten publikumsträchtige Veranstaltungen. Wobei es auch ohne zusätzliche Anreize geht, wie der Eröffnungssamstag zeigte. "Das war von den Besucherzahlen her einer der stärksten in den vergangenen Jahren", hieß es dazu am Montag von verschiedenen Seiten.

Unterm Strich also alles gut nach zwei Tagen Winzerfest. Oder etwa doch nicht? Zumindest für die Anwohner war das Wochenende teilweise eine Belastungsprobe. Besonders in den Seitenstraßen sorgten Wildpinkler für Ärger. Hinter Autos, Lieferwagen oder direkt an Hauswände wurde die volle Blase entlastet - obwohl quer über das Festgelände mehrere Toilettenanlage stehen.

"Das interessiert die überhaupt nicht. Und wenn man sie anspricht, werden viele aggressiv", so ein Betroffener. Aus deren Reihen wird die Forderung laut, mehr Personal abzustellen, das an den neuralgischen Punkten konsequent Position bezieht und kontrolliert. "Was anderes hilft da nicht", sind sie die Anlieger sicher.

Einige holen mittlerweile zum Gegenschlag aus und schütten Wasser auf die Freiluft-Urinierer. Eine Dauerlösung kann das aber auch nicht sein.

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 06.09.2016

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